Reinigung und Aufbewahrung von Münzen
Durch fehlerhafte Reinigung von Münzen werden häufig irreparable Schäden angerichtet. Durch die Bearbeitung vermeintlich unschöner Korrosions- oder Patinaspuren können alte Münzen praktisch entwertet werden! Nach Möglichkeit sollten Münzen so belassen werden, wie sie sind. Patina und leichte Verschmutzungen sind auch Zeitzeugnisse, die das Alter und die Geschichte einer Münze dokumentieren und dem Kenner wertvolle Hinweise über Herkunft und Alter der Münzen vermitteln. In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei Bodenfunden, Oxydation oder anderen starken Verschmutzungen, kann man behutsam versuchen die Münze zu reinigen. Silbermünzen oder Goldmünzen sollten Sie auf keinen Fall mit einem Silberputztuch polieren! Bedenken Sie bitte, das eine überreinigte oder gar auf "Katzenglanz" polierte Münze ihren Sammlerwert verloren hat. Eine Münzreinigung sollte daher immer nur schrittweise erfolgen nach der Regel: Weniger ist mehr.
Münzkoffer zur Aufbewahrung von Münzen
Bevor man zu Spezialmitteln aus dem Fachhandel greift, kann man eine verchmutzte Münze mit milder Seifenlauge und einem weichen Pinsel oder einer weichen Bürste zu reinigen versuchen. Nach einer Spülung mit klarem Wasser lässt man die Münze trocknen oder tupft sie mit einem Küchentuch ab. Reiben mit Tüchern ist unter allen Umständen zu vermeiden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann man versuchen die Einwirkzeit zu verlängern. Bei Kupfermünzen hat sich hier auch säurefreies Olivenöl bewährt. Die Intensität und Wirksamkeit der Münzreinigung in Bädern kann durch die Temperatur des Bades und der Verwendung eines Ultraschallgerätes erheblich gesteigert werden. Stark angelaufene Silbermünzen kann man verbessern indem man Sie in einer Schale auf Aluminiumfolie legt und mit einer warmen Kochsalzlösung begießt. Die durch das Schwefeldioxid in der Luft bewirkte Verfärbung (Silber und Schwefel haben sich zu Silbersulfid verbunden) kann man so rückgängig machen. Das Aluminium zersetzt sich dabei. Das Silbersulfid wird reduziert zu elementarem Silber.
Münzboxen zur Aufbewahrung von Münzen
Eine häufig auftretende Verunreinigung nämlich klebriger und außerdem auch giftiger Grünspan auf Silbermünzen besteht aus basischem Kupferacetat. Er entsteht häufig durch unsachgemäße Aufbewahrung von minderlegierten Silbermünzen in Weichplastikhüllen. Die Münzen kann man in einer Lösung aus Essig oder Zitronensäure baden und danach mit Seifenlauge abwaschen. Anschließend gut unter fließendem Wasser abspülen. Manche empfehlen zur Reinigung ein mit Aceton getränkten Wattebausch. Aceton ist allerdings sehr gesundheitsschädlich.
Grundsätzlich gilt: durch eine Reinigung können Sie den Zustand einer Münze nicht verbessern, sondern nur die optische Erscheinung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, unterlassen Sie am besten jegliche Reinigungsversuche und fragen einen Fachmann. Dies gilt vor Allem bei wertvollen und historischen Gold- und Silbermünzen. Bei der Verwendung von Chemikalien sind die entsprechenden Sicherheitshinweise zu beachten.
Münzen sollten einzeln in Kästen mit entsprechenden Fächern aufbewahrt werden. Diese sind meist mit speziellen Einsätzen versehen oder mit Filzstücken ausgelegt, um die Münzen vor Kratzern zu schützen. Wichtig ist eine trockene und staubfreie Aufbewahrung bei geringer Luftfeuchtigkeit. Münzen in der Qualität PP sollte man nicht mit bloßen Händen anfassen, daher werden diese auch häufig in Hartplastikkapseln gelagert und verkauft.
Als weiterführenden Literatur zum Thema empfehlen wir:
- Wolfgang J. Mehlhausen: Handbuch zur Münzpflege: Kleine Metallkunde für Münzsammler. Reinigung, Pflege, Konservierung und Aufbewahrung von Münzen und Medaillen. Battenberg. Gietl. 2010.
- Gerhard Welter: Die Reinigung und Erhaltung von Münzen und Medaillen. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig, 1975