Das Freigeld des Silvio Gesell

Deutsches Freigeld 100 Mark 1933 nach Silvio Gesell

Silvio Gesell (1862–1930), Begründer der Freiwirtschaftslehre, wollte ein sogenanntes "Freigeld" einführen. Der Name ergibt sich aus der Idee, dass es keinen Anreiz gibt, Freigeld zu lagern oder zu horten, da es nach einiger Zeit automatisch seinen Wert verlieren wird. Mit regelmäßig nachzuklebenden Gebührenmarken konnte mann den Wert des Geldes erhalten. Diese Gebühr für die Geldhortung sollte ein Ausgleich sein für die Lagerungskosten und Alterungsverluste von Gütern und Waren. Die Währungsbehörde (hier Reichswährungsamt) reguliert die Geldmenge um die Kaufkraft stabil zu halten und Inflation oder Deflation zu verhindern. In der Folge war Silvio Gesell natürlich für die Abschaffung des Goldstandards. Durch die Gebühr für die Geldhortung sollte die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht werden. Gesell versprach sich davon ein konjunkturelles Wachstum mit Vollbeschäftigung sowie steigende Löhne und fallende oder zumindest stabile Warenpreise. Zu bemerken ist, dass die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes hiermit natürlich konterkariert wird. Von Kritikern wurde das Freigeld auch gerne als "Schwundgeld" bezeichnet.