Notgeld der Provinz Westfalen
10000 Mark aus 1923. Minister Freiherr vom Stein. Deutschlands Führer in schwerer Zeit. 1757-1831. Bronze vergoldet.
Die von der Landesbank von Westfalen verausgabten Notgeldmünzen haben zwar offiziellen Charakter, waren jedoch nicht als Zahlungsmittel gedacht. Am Ausgabetag war der Nennwert meist schon bedeutungslos. Es handelt sich hier um für Sammler geprägte Erinnerungsstücke, deren Verkaufserlös gemeinnützigen Zwecken zugute kam. Die Münzen des Notgeld der Provinz Westfalen bestehen aus Aluminium, Bronze und vergoldeter Bronze. Es sind folgende Münzen geprägt worden: 50 Pfennig, 1 Mark, 5 Mark, 10 Mark, 50 Mark, 100 Mark, 500 Mark, 10000 Mark, 1/4 Million, 5 Millionen, 50 Millionen, 1 Billion Mark. Eine Variate des Notgeldes zeigt das Konterfei von Annette von Droste-Hülshoff.
Die meiste Verbreitung des Notgeldes ist gegen Ende des 1. Weltkriegs und in den darauf folgenden Jahren mit Inflation und Hyperinflation zu finden. Die bis dahin aus dem Edelmetall Gold und Silber bestehenden Umlaufmünzen wurden gehortet und es entstand ein Mangel an Kleingeld. So begannen Kommunen, Gemeinde und Städte mit der herausgabe von Notgeld, zum Teil von bekannten Künstlern gestaltet und meist mit Motiven aus der Stadtgeschichte. Gedruckt wurde auf Papier, Stoff, Seide, Leder.
Stoffnotgeld der Stadtsparkasse Bielefeld 1922 thematisiert den Versailler Friedensvertrag und Reparationszahlungen.
10000 Mark der Stadtsparkasse Bielefeld 1923 thematisiert die Ruhrbesetzung und hohen Reparationszahlungen.
Das Bielefelder Stoffgeld ist wohl das am aufwendigsten gestaltete Notgeld. Zum Teil wurden wie oben die Scheine auf Samt gedruckt und mit Bordüren umhäkelt.
Betrug den Nennwert zuerst 10 Pfennig bis 5 Mark, wurden zu Zeiten der Hyperinflation Milliarden und Billionen herausgegeben, die zum Teil nur von kurzer Gültigkeit waren.
Notgeld Provinz Westfalen 1 Billion Mark 1923 Minister vom Stein, nach einem Entwurf von Prof. Dr. Rudolf Bosselt.
Als weiterführende Literatur empfehlen wir:
- Dr. Arnold Keller. Das Notgeld der deutschen Inflation 1923, 2 Bde. (Aachen - Lindenberg); (Lindenthal - Zwota), Gietl. 2004 Nachdruck der Ausgabe von 1958.
- Kai Lindman. Das deutsche Notgeld. Katalog der Serienscheine, Spendenquittungen und Bausteine 1918 - 1922. KKK-Verlag, Sassenburg, 1994.
- Hans L. Grabowski. Deutsches Notgeld. verschiedene Ausgaben. Gietl, Regenstauf.
- Manfred Müller. Deutsches Notgeld. Band 4: Die Notgeldscheine der deutschen Inflation 1922 Gietl, Regenstauf 2003
- Günter Gerke. Das Geld der mageren Jahre - als alle Milliardäre waren. Bielefelder Notgeld 1917-1924. Sparkasse Bielefeld 1998.
- Fritz Reißner. Die Notgeldmünzen der Landesbank der Provinz Westfalen. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde 25 (1940), S. 122-131.
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