Geldscheine und Banknoten
Banknoten, umgangssprachlich auch als Geldscheine oder Papiergeld bezeichnet, finden in Europa erst Anfang des 18. Jahrhunderts Verbreitung. Bei zunehmendem Handelsvolumen war es sehr umständlich große Mengen von Münzen zu transportieren, um Waren zu bezahlen. Entsprach bis dahin der Münzwert dem Wert des Edelmetalls aus dem die Münze geprägt war, konnten Geldscheine wie Wechsel gehandhabt werden. Für die Höhe des Wertes gab es keine Begrenzung, wie sich später bei den Billionen-Mark-Scheinen der Inflation in den 20er Jahren zeigen sollte. Wichtig war daher von Anbeginn das Versprechen der Banken, Geldscheine jederzeit in (Edelmetall-)Münzen umtauschen zu können. Staaten und Regierungen haben aber fast immer dieses Versprechen unterlaufen und ungedecktes Papiergeld gedruckt, um damit Kriege und den Staatshaushalt zu finanzieren. Finanztechnisch hat diese Ausweitung der Geldmenge immer eine Entwertung des Geldes, eine Inflation zur Folge, die bis zum Zusammenbruch des Finanzsystems mit anschließender Währungsreform führen kann.
Prachtvolle 500 Rubel Banknote von 1912 mit dem Portrait Peter I. und Katharina II. (Originalgröße 274 x 128 mm!)
Um Nachahmungen und Fälschungen zu erschweren, sind Banknoten graphisch aufwendig gestaltet und mit zahlreichen, zum Teil versteckten Sicherheitsmerkmalen versehen. Jede Banknote ist eigentlich ein kleines Kunstwerk und so wundert es nicht, dass das Sammeln von Geldscheinen inzwischen auch zu einem beliebten Hobby geworden ist. Dies ist umso verständlicher, da Geldscheine aus oben genannten Gründen in der Geschichte häufiger außer Kurs gesetzt wurden und somit wertlos sind, da kein Zahlungsmittel mehr, also preiswert zu erstehen. Gesammelt werden in der Regel nur kassenfrische Scheine, die noch nicht in Umlauf waren. Apropos Papiergeld: Die derzeit gültigen Euro-Scheine werden übrigens nicht auf Papier, sondern Baumwolle gedruckt. Eine Besonderheit für Geldschein-Sammler sind die 0-Euro Souvenir-Scheine, die seit 2016 mit Genehmigung der Europäischen Zentralbank gedruckt werden. Banknoten werden am besten in Alben mit steifen Klarsichthüllen gesammelt, um die Scheine vor Verschmutzung und Knicken zu schützen. Der Fachbegriff für die Papiergeldkunde bzw. das Sammeln von Papiergeld ist Notaphilie.
Wenn Sie sich für das Sammeln von Geldscheinen interessieren, empfehle ich folgende weiterführende Literatur:
Albert Pick: Papiergeld - Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1967
Holger Rosenberg und Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871
Wolfgang J. Mehlhausen u. Hans L. Grabowski Handbuch Geldscheinsammeln
Hans-Ludwig Grabowski: Ausländische Geldscheine unter deutscher Besatzung
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg
Hans-Ludwig Grabowski: Kleiner deutscher Papiergeldkatalog. Von 1871 bis heute. Deutschland, Österreich und Liechtenstein
Wenn Sie Banknoten und Geldscheine verkaufen möchten: