Deutsches Kaiserreich/Goldmünzen

Goldmünzen 20 Mark PreussenGoldmünzen Preussen

Am 18. Januar 1871 wurde der preußische König Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert. Mit der Gründung der Deutschen Reiches wurde auch eine Währungsreform durchgeführt, bei der der Taler durch die Mark als Zahlungsmittel ersetzt wurde. Die Modalitäten wurden im Reichsmünzgesetz von 1871 über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen festgelegt. Die Reichsgoldmünzen aller 25 Teilstaaten hatten die gleiche Rückseite, die jedoch zweimal geändert wurde.
Der gekröntem Reichsadler mit großem Brustschild wird von der Kette des Schwarzen-Adler-Ordens umkränzt. Die Inschrift "Deutsches Reich" sowie die Angabe des Wertes in Mark und der Jahreszahl der Ausprägung.  
Die Prägestätten der Münzen des deutschen Kaiserreiches waren: Berlin A (1871-heute), Hannover B (1872-1878), Frankfurt C (1872-1879), München D (1872-heute), Dresden E (1872-1887), Muldenhütten E (1887-1953), Stuttgart F (1872-heute), Karlsruhe G (1872-heute), Darmstadt H (1872-1882) und Hamburg J 1875-heute). Die Ausprägung der Reichsgoldmünzen erfolgte ab 1875 nach einem festen Prägeschlüssel. Im Artikel 12, Absatz 2 des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 heißt es: "Privatpersonen haben das Recht, auf denjenigen Münzstätten, welche sich zur Ausprägung auf Reichsrechnung bereit erklärt haben, Zwanzigmarkstücke für Ihre Rechnung ausprägen zu lassen, soweit diese Münzstätten nicht für das Reich beschäftigt sind." Hiervon wurde in großem Umfang Gebrauch gemacht, so dass sich die Aufteilung nach Prägeschlüssel deutlich zugunsten Preussens verschoben hat.

Reichsadler Goldmünzen 1870-1873 Reichsadler Goldmünzen 1874-1889 Reichsadler Goldmünzen 1890-1915
Rückseiten der Reichsgoldmünzen 1871 bis 1873, 1874 bis 1889 und 1890 bis 1915

Ab 1874 wird das "M." für "Mark" ausgeschrieben um den neuen Namen der Währung besser zu etablierenx. Ab 1890 größerer Adler mit kleinerem Schild.

Auf der Vorderseite das Bildnis des Landesherrn, beziehungsweise das Hoheitszeichen der freien Städte, mit einer entsprechenden Umschrift und dem Münzzeichen.  Der Durchmesser aller Reichsgoldmünzen beträgt 22,5 Millimeter. Bei einem Feingehalt von 900/1000 ist das Feingewicht 7,168 Gramm, das entspricht einem Münzgewicht von 7,965 Gramm.
Ursprünglich sollte die Randinschrift "EINIGKEIT MACHT STARK" lauten. Für das Zwanzigmarkstück wurde sie jedoch durch "GOTT MIT UNS" ersetzt. Beim Zehnmarkstück wurde der Rand mit Arabesken gerändelt.

Die von 1888 bis 1913 geprägte Goldmünze 20 Mark Preußen Wilhelm II. wird heute als Anlagemünze zum aktuellen Edelmetall-Kurs gehandelt, ausgenommen sind natürlich seltene Jahrgänge, oder Münzen in außergewöhnlich guter Erhaltung.
Durch einen Gesetzesbeschluß der Weimarer Republik waren die Reichsgoldmünzen auch über die Kaiserzeit hinaus gültiges Zahlungsmittel. Im Zuge der Kriegsvorbereitungen und des Mangels an Devisen wurde dieses Gesetz 1938 außer Kraft gesetzt und Besitzer von Goldmünzen verpflichtet, diese zum festgesetzten Wechselkurs mit Frist September 1938 der Reichsbank zu verkaufen. Obwohl mit Strafandrohung verbunden, sind dieser Aufforderung jedoch nur die wenigsten Goldbesitzer nachgekommen, wie die große Anzahl noch vorhandener Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs zeigt.
Erwähnt sei an dieser Stelle auch, dass es Nachprägungen fast aller Reichsgoldmünzen gibt, so dass beim Erwerb besonders der seltenen und teuren Stücke besondere Vorsicht geboten ist. Als bekannteste sind hier wohl die Schmidt/Hausmann Fälschungen zu nennen.


Herzogtum Anhalt
10 Mark
Friedrich I. 1896, 1901

20 Mark
Friedrich I. 1875
Friedrich I. 1896, 1901
Friedrich II. 1904

Großherzogtum Baden
5 Mark
Friedrich I. 1877

10 Mark
Friedrich I. 1872, 1873
Friedrich I. 1875 - 1888
Friedrich I. 1890 - 1901
Friedrich I. 1902 - 1907
Friedrich II. 1909 - 1913

20 Mark
Friedrich I. 1872, 1873
Friedrich I. 1874
Friedrich I. 1894, 1895
Friedrich II. 1911 - 1914

Königreich Bayern
5 Mark
Ludwig II. 1877, 1878

10 Mark
Ludwig II. 1872, 1873
Ludwig II. 1874 - 1881
Otto 1888
Otto 1890 - 1900
Otto 1900 - 1912

20 Mark
Ludwig II. 1872, 1873
Ludwig II. 1874 - 1878
Otto 1895 - 1913
Ludwig III. 1914

Herzogtum Braunschweig
20 Mark
Wilhelm 1875

Freie Hansestadt Bremen
10 Mark
Stadtwappen 1907

20 Mark
Stadtwappen 1906

Freie und Hansestadt Hamburg
5 Mark
Stadtwappen 1877

10 Mark
Stadtwappen 1873
Stadtwappen 1874
Stadtwappen 1875 - 1888
Stadtwappen 1890 - 1913

20 Mark
Stadtwappen 1875 - 1889
Stadtwappen 1893 - 1913
 

Großherzogtum Hessen
5 Mark
Ludwig III. 1877
Ludwig IV. 1877

10 Mark
Ludwig III. 1872, 1873
Ludwig III. 1875 - 1877
Ludwig IV. 1878 - 1888
Ludwig IV. 1890
Ernst Ludwig 1893
Ernst Ludwig 1896, 1898

20 Mark
Ludwig III. 1872, 1873
Ludwig III. 1874
Ludwig IV. 1892
Ernst Ludwig 1893
Ernst Ludwig 1896 - 1903
Ernst Ludwig 1905 - 1911

Freie und Hansestadt Lübeck
10 Mark
Stadtwappen 1901, 1904
Stadtwappen 1905 - 1910

Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
10 Mark
Friedrich Franz II. 1872
Friedrich Franz II. 1878
Friedrich Franz III. 1890
Friedrich Franz IV. 1901

20 Mark
Friedrich Franz II. 1872
Friedrich Franz IV. 1901
 

Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz
10 Mark
Friedrich Wilhelm 1873
Friedrich Wilhelm 1874, 1880
Adolf Friedrich V. 1905

20 Mark
Friedrich Wilhelm 1873
Friedrich Wilhelm 1874
Adolf Friedrich V. 1905

Großherzogtum Oldenburg
10 Mark
Nicolaus Friedrich Peter 1874
 

Königreich Preußen
5 Mark
Wilhelm I. 1877 - 1878

10 Mark
Wilhelm I. 1872, 1873
Wilhelm I. 1874 - 1888
Friedrich III. 1888
Wilhelm II. 1889
Wilhelm II. 1890 - 1912

20 Mark
Wilhelm I. 1871 - 1873
Wilhelm I. 1874 - 1888
Friedrich III. 1888
Wilhelm II. 1888, 1889
Wilhelm II. 1890 - 1913
Wilhelm II. 1913 - 1915

Fürstentum Reuß - ältere Linie
20 Mark
Heinrich XXII. 1875
 

Fürstentum Reuß - jüngere Linie
10 Mark
Heinrich XIV. 1882

20 Mark
Heinrich XIV. 1881
 

Königreich Sachsen
5 Mark
Albert 1877

10 Mark
Johann 1872, 1873
Albert 1874 - 1888
Albert 1891 - 1902
Georg 1903, 1904
Friedrich August III. 1905 - 1912

20 Mark
Johann 1872
Johann 1873
Albert 1874 - 1878
Albert 1894, 1895
Friedrich August 1905, 1913, 1914
Georg 1903
Georg 1905, 1913, 1914
 

Herzogtum Sachsen-Altenburg
Ernst 1887
 

Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha
10 Mark
Carl Eduard 1905

20 Mark
Ernst 1872
Ernst 1886
Alfred 1895
Carl Eduard 1905
 

Herzogtum Sachsen-Meiningen
10 Mark
Georg II. 1890, 1898
Georg II. 1902, 1909, 1914

20 Mark
Georg II. 1872
Georg II. 1882
Georg II. 1889
Georg II. 1900, 1905
Georg II. 1910, 1914
 

Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
20 Mark
Carl Alexander 1892, 1896
Wilhelm Ernst 1901
 

Fürstentum Schaumburg-Lippe
20 Mark
Adolf Georg 1874
Georg 1898, 1904
 

Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
10 Mark
Günther Viktor 1898

Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
20 Mark
Karl Günther 1896
 

Fürstentümer Waldeck und Pyrmont
20 Mark
Friedrich 1903
 

Königreich Württemberg
5 Mark
Karl 1877, 1878

10 Mark
Karl 1872, 1873
Karl 1874 - 1888
Karl 1890, 1891
Wilhelm II. 1893 - 1913

20 Mark
Karl 1872, 1873
Karl 1874, 1876
Wilhelm II. 1894 - 1914


Als weiterführende Literatur empfehlen wir Ihnen:

- Kurt Jaeger. (bearb. von Helmut Kahnt): Die deutschen Münzen seit 1871. H.Gietl Verlag,.Regenstauf, 2005.
- Thomas Schantl. Das deutsche Kaiserreich. Die Münzen von 1871-1918. Schantl 2005.
- Paul Arnold, Harald Küthmann und Dirk Steinhilber. Neu bearb. und erw. von Dieter Faßbender. Grosser deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute. Battenberg. Regenstauf , 2011-
- Ingolf Eckert . Der Übergang von einzelstaatlichen Münzen zum System der deutschen Reichsmünzen im Deutschen Reich im Zeitraum von 1871 bis 1909 sowie deutsche Reichsnotmünzen aus Porzellan und Steinzeug. Norderstedt, 2009.
- Reppa. 1000 Jahre Deutsche Münzgeschichte : vom Denar bis zum Euro . Pirmasens, 2003.
- Herbert Rittmann. Deutsche Münz- und Geldgeschichte der Neuzeit bis 1914. Brockhaus. Solingen, 2003.
- Deutsche Bundesbank. Währung und Wirtschaft in Deutschland 1876 - 1975. Zum einhundertjährigen Bestehen der Deutschen Reichs-/Bundesbank. Fritz Knapp. Frankfurt a.M, 1976.

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