Gold gab ich für Eisen

Während des 1. Weltkriegs stieg die Staatsverschuldung im Deutschen Reich rapide. Der Krieg verschlang Unsummen. Auch die Ausgabe von Kriegsanleihen brachte nur kurzfristigen Erfolg, so dass man die Bevölkerung in die Pflicht nahm und an den Patriotismus appelierte mit der Aufforderung, das in Privatbesitz befindliche Gold an den Staat abzuliefern. Als Dank und Anerkennung erhielt man nebenstehend abgebildete Medaille. Mit entsprechendem Vermerk wurden sogar Uhrketten und Eheringe hergestellt, die den Spendern im Tausch ausgehändigt wurden. Die Aktion Goldschmuck zu spenden oder Goldmünzen gegen Papiergeld zu tauschen war zwar freiwillig, der wahre Patriot zeigte sich jedoch in der Öffentlichkeit mit Schmuck aus Eisen und nicht aus Gold.
Gegen Ende des 1. Weltkriegs war die deutsche Bevölkerung völlig verarmt. Aus der Inflation wurde eine Hyperinflation. 1923 kam es dann zum Goldverbot durch den Erlass von Friedrich Ebert zur Herausgabepflicht von Gold, Silber und Devisen aus Privatbesitz als eine Erweiterung der schon bestehenden gesetzlichen Zwangsanleihe.

Die Medaille wurde 1916 von Hermann Hosaeus entworfen mit dem Motto: Gold gab ich zur Wehr, Eisen nahm ich zur Ehr. Das Revers titelt: In eiserner Zeit und zeigt eine Frau, die ihren Goldschmuck reicht.