Spottmünzen und Spottmedaillen
Frankreich 5 Centimes 1854 Napolen III.
Spottmedaille auf Napoleon III. mit aufgestülpter Pickelhaube. Aus dem Empereur wird Le Miserable. Aus dem Empire Francais wird der Vampire Francais. Aus dem stolzen Adler mit Blitzbündel wird eine traurige Schleiereule, die auf einer Kanone sitzt. Nach der hier vorliegenden Medaille gibt es auch original 5 Centimes-Münzen, bei denen eine Pickelhaube und der Schriftzug Sedan eingraviert wurden.
Münzen sind ein Allgemeingut und gehen von Hand zu Hand. Was liegt da näher, sie auch als Träger von politischen Botschaften zu verwenden. So sind Spottmünzen schon seit Beginn der Münzprägung bekannt. Größere Verbreitung fanden sie zu Zeiten der Reformation als Spiegel der religiösen und politischen Auseinandersetzungen. Zwei der bekanntesten Spottmünzen der neueren Zeit sind die auf Napoleon III. nach der verlorenen Schlacht bei Sedan sowie die veränderten 2, 3 und 5 Reichsmarkmünzen mit dem Portrait Wilhelm II., bei denen nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und der Abdankung des Kaisers ein Hut aufgelötet wurde, um sich über den Fall vom Kaiser und König zum Privatier lustig zu machen.
Wenn Sie sich für Spottmünzen und -Medaillen interessieren, empfehlen wir folgende weiterführende Literatur:
Rudolf Elhardt: Spott auf Münzen und Medaillen. Roderer Verlag, Regensburg, 2017.
Wolfgang-Georg Schulze: Spottmünzen und -medaillen auf Napoleon III. 1848-1872. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1980.