Kiautschou 10 Cent 1909
Schon 1861 wurden die Handelsbeziehungen zwischen China und Preußen in einem Handelsvertrag ausgestaltet, so dass sich den Ländern des Zollvereins ähnliche Handelsmöglichkeiten eröffneten wie den im China-Handel sehr aktiven Engländern. Der zunehmende Handelsverkehr mit Ostasien und die damit einhergehende Nachrichtenverbindung via Post und Reichspostdampfer führte 1886 zur Gründung der ersten deutschen Postagentur in Schanghai.
Freiherr Ferdinand von Richthofen und Admiral Tirpitz erkundeten Ende des 19. Jahrhunderts China auf der Suche nach einem geeigneten Marinestützpunkt. Die Wahl fiel auf die Bucht von Kiautschou mit dem anliegenden Fischerdorf Tsingtau, das später zur Hauptstadt der Kolonie ausgebaut wurde. Als 1897 zwei deutsche Missionare in China ermordet wurden, nahm das deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm II. dies als Vorwand, die Bucht zu besetzen. In den folgenden Verhandlungen verpachtete China schließlich 1898 die Bucht an das Deutsche Kaiserreich. Die Verwaltung von Kiautschou oblag dem Reichs-Marineamt. Bereits 1898 wurde die erste deutsche Postagentur eingerichtet. Kiautschou entwickelte sich unter deutschem Einfluß zu einer prosperierenden Provinz die schon bald an das Eisenbahn- und Telegrafennetz angeschlossen wurde und so über die transsibirsche Eisenbahn sogar von Deutschland aus auf dem Landweg zu erreichen war. 1909 wurde eine Deutsch-Chinesische Hochschule in Tsingtao gegründet.
Für Kiautschou wurden eigene Münzen geprägt: 5 und 10 Cent, mit chinesische Schriftzeichen auf der Vorderseite. Die Rückseite zeigt der Verwaltung der Kolonie entsprechend den kaiserlichen Marineadler.
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