Raketenpost
Die Idee der Raketenpost geht zurück auf den österreichischen Raketenpionier Friedrich Schmiedl, der schon in den 1920er Jahren mit Raketentriebwerken experimentierte. Inspiriert von der idealistischen Vorstellung der Erforschung des Weltraums war er gegen eine militärische Verwendung seiner Errungenschaften. Am 2. Februar 1931 startete Schmiedl auf der Anhöhe des Grazer Schöckl die erste Postrakete der Welt und transportierte damit ca. 100 Briefsendungen in das knapp 5 Kilometer entfernte Sankt Radegund bei Graz. Die in speziellen Kapseln untergebrachten Postsendungen frankierte Schmiedl mit privat gestalteten Sondermarken. Mit dem Verkauf finanzierte er weitere Raketenversuche. Die österreichische Post sah ihr Monopol bedroht und beendete Schmiedls ambitionierte Pläne. Der Plan zur Organisation der Raketenpost wurde von Schmidl bis ins Detail ausgearbeitet, aber ohne die erwartete Unterstützung zerstörte er seine Pläne aus Angst, sie könnten für militärische Zwecke verwendet werden. Im Zuge der sprunghaften Entwicklung des Luftverkehrs mit der Möglichkeit der schnellen Briefbeförderung per Flugzeug wurde die Entwicklung der Luftpost per Rakete nicht weiter verfolgt. Die in späteren Jahren nach dem 2. Weltkrieg erfolgten Starts von Postraketen erfolgten meist für rein philatelistische Zwecke.
Raketenpost - Zum Gedenken 30 Jahre Raketenpost (Ing. Schmiedl) in Österreich.
Zur Erinnerung an die Raketenpost - Versuche des Raketen - Pioniers Friedrich Schmiedl (geboren 1902 in Schwertberg, Oberösterreich; gestorben 1994 in Graz). Anläßlich der Luftpost-Briefmarkenausstellung Luposta Wien 1961 beförderten am 23. Mai 1961 Versuchsraketen der Deutschen Raketen Gesellschaft (DRG) von der österreichischen Postverwaltung autorisierte Leichtbriefe vom Flughafen Wien-Aspern in das ca. 6 km entfernte Raasdorf. Mit 12 Raketen wurden ca. 10000 Briefe befördert. Da bei einigen Bruchlandungen auch die Postsendungen beschädigt wurden, tragen einige den amtlichen Poststempel: "Sendung bei Bruchlandung der Rakete beschädigt - Postamt Wien 101".
2. amtliche Raketenpost Österreichs vom 23. Juni 1962
Am Großglockner startete die Deutsche Raketen Gesellschaft mehrere Raketen, die fast 13000 Leichtbriefe beförderten. Bei der als "Großglockner Crash" bekannten Bruchlandung, wurden fast die Hälfte der Briefsendungen beschädigt und mit dem Sonderstempel "Bei Bruchlandung der Rakete beschädigt." versehen. Beim Anblick dieser durch Hitze beschädigten Briefe, müssen viele Briefmarkensammler hier bestimmt an die Hindenburg-Katastrophe vom 6. Mai 1937 denken, in deren Folge verkohlte Zeppelinbriefe dieses letzten Fluges auf den Markt kamen.
Wenn Sie sich für die Geschichte der Raketenpost interessieren, empfehlen wir folgende weiterführende Literatur:
- Karl Trobas: Raketen, Raketenpost, Postraketen. Der österreichische Raketenpionier Friedrich Schmiedl. Herausgegeben von Werner Emig. Graz 1992+1998.
- Max Kronstein: Rocket Mail Flights of the World to 1986. Published by American Air Mail Society, Cinnaminson, NJ, 1986.
- Hermann Walter Sieger: Raketenpost Katalog. Lorch/Württemberg, Sieger-Verlag, 1971.
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