Briefmarken Russland CCCP, Sowjetunion, Russische Föderation
Zar Peter der Große ist nicht nur bekannt für die große russische Münzreform, mit der das Zahlungswesens innerhalb des Riesenreiches vereinheitlicht wurde, während seiner Regentschaft wurde in Russland auch ein einheitliches Postsystem eingeführt. Um 1714 eröffneten in Sankt Petersburg und Moskau die ersten Hauptpostämter. 1857 unter Zar Alexander II. erschien die erste, noch ungezähnte Briefmarke Russlands im Wert von 10 Kopeken.
Die erste russische Briefmarke 10 Kopeken 1857 ist ungezähnt
In der Mitte der Briefmarke befindet sich in einem inneren blauen Oval das weiße Prägewappen der Postverwaltung, der russische Doppeladler und darunter zwei gekreuzte Posthörner. Das Oval ist von einem dunkelbraunen Rahmen umgeben, auf dem oben die Aufschrift "Briefmarke" und unten "10 Kopeken pro Lot" steht. Um den Rahmen herum ist der kaiserliche Mantel (Mantia) mit einer Krone abgebildet, darunter wiederholt sich die Aufschrift "10 Kopeken pro Lot".
Wie die Nr. 1 mit russischem Staatswappen folgten Anfang 1858 weitere, jetzt gezähnte Marken im Wert von 10, 20, und 30 Kopeken. Die Entwertung der Briefmarken erfolgte ab 1858 in Ermangelung von Stempeln meist mit Federstrichen, danach mit Punktnummernstempeln und schließlich mit Datumsstempeln.
Freimarken Ausgabe 7 Rubel 1884 Posthörner ohne Blitze (links) und 3 1/2 Rubel 1889 Posthörner mit Blitzen
Zu den Raritäten von Briefmarken des Russischen Reiches gehören zwei Freimarken-Ausgaben vom Januar 1884 - die sogenannte Serie "ohne Blitze". Es ist die letzte Serie, in der die gekreuzten Posthörner unter dem doppelköpfigen Adler noch nicht durch das Symbol für die telegrafische Kommunikation - durchbrochene Pfeile - ergänzt wurden. Die Änderung des Wappens erfolgte aufgrund des Zusammenschlusses der Post- und Telegrafenämter unter der Oberhoheit des Postministeriums. Die 1884er Ausgaben wurden im Zweifarbendruck auf weißem geriffelten Papier (senkrechter Rand) mit dem Wasserzeichen "Ornament" und den Buchstaben "ЭЗГБ" gedruckt. Die Briefmarken wurden nur in kleiner Auflage ausgegeben.
1 Kopeke Peter I. der Große + 5 Rubel Kaiser Nikolaus II. 300 Jahre Romanow 1913
Die Wappenbriefmarke blieb mit kleinen Veränderungen lange die Standardbriefmarke Russlands. Erst 1913, zum 300 jährigen Bestehen der Romanow Dynastie erschienen die ersten Gedenkmarken. Zu Ehren dieses Jubiläums wurde im Auftrag der Generaldirektion für Post und Telegrafie am 1. Januar 1913 die erste und einzige Gedenkbriefmarkenserie des Russischen Reiches herausgegeben. Die Motive waren Porträts der Monarchen des Hauses Romanow. Das Porträt des damals regierenden Kaisers Nikolaus II. findet sich auf drei Briefmarken mit den Nennwerten 7 und 10 Kopeken und 5 Rubel.
Russische Post in China 10 Dollars auf 10 Rubel 1917
Die Russische Post in China war ein Postdienst, der von der Regierung des Russischen Reiches auf dem Gebiet Chinas organisiert und von 1870 bis 1920 betrieben wurde. Die ersten Büros wurden ab 1870 in Peking, Kalgan, Tientsin und Urga eröffnet. Im November 1886 folgten weitere Büros in Shanghai, Chefoo, Hankow und bald darauf folgten Büros in Port Arthur und Dairen. Darüber hinaus gab es in der gesamten Mandschurei viele russische Feldpostämter, in denen häufig auch zivile Post angenommen wurde. Auch an den meisten größeren Bahnhöfen der Chinesischen Ostbahn gab es russische Poststationen. 1899 wurden die russischen Postämter in China in Überseeämter umgewandelt. Da zu dieser Zeit die Wechselkurse der chinesischen und russischen Währungen ungefähr gleich waren, wurden die Nennwerte der Briefmarken in Rubel und Kopeken angegeben. Die bislang verwendeten russischen Briefmarken erhielten nun den Aufdruck «КИТАЙ» (russisch für China) in kyrillischer Schrift. Seit 1917 wurde nur noch der Wert in chinesischer Währung (Cent und Dollar) aufgedruckt.
Russische Briefmarken im Osmanischen Reich 5 und 10 Kopeken 1872
Russische Post im Osmanischen Reich. Die Briefmarken mit der Aufschrift «Восточная корреспонденция» (Ostkorrespondenz). Aufgrund der schlechten Organisation der Postdienste im Osmanischen Reich eröffnete auch Russland aufgrund seiner Handelsinteressen verschiedene Postämter in größeren Städten und Häfen im Nahen Osten. Schon vor 1800 wurde das erste russische Postamt im russischen Konsulat in Konstantinopel eröffnet. Mit der Organisation des russischen Postverkehrs im Nahen Osten wurde 1856 die Aktiengesellschaft für Dampfschifffahrt und Handel (ROPiT) mit Hauptsitz in Odessa betraut.
Russische Post im Osmanischen Reich 10 Piaster Überdruck auf 1 Rubel (Constantinople 10 Piastres)
Im Jahr 1909 wurde zum 50-jährigen Bestehen der ROPiT eine Gedenkserie von neun Gedenkmarken herausgegeben. Anstelle des kaiserlichen Doppeladlers wurde das Logo der ROPiT, ein Dampfer sowie das Jubiläumsdatum 1887-1907 abgebildet. Der Nennwert auf den Briefmarken war in russischer Währung mit Überdrucken des Nennwerts in osmanischer Währung. Schon seit 1900 wurde die Ausgabe von Sondermarken wegen der Verwendung der lokalen osmanischen Währung, Para und Piaster eingestellt. Stattdessen verwendete man gewöhnliche russische Briefmarken mit Überdrucken, wobei 1 Piaster = 40 Para. Alle russischen Postämter auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches wurden mit Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 geschlossen.
РСФСР 35 und 70 Kopeken 1918
Die ersten Briefmarken der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik ) "Hand mit Schwert, das eine Kette zerschlägt" ("Befreites Russland") herausgegeben am 25. Oktober (7. November) 1918 zum ersten Jahrestag der Oktoberrevolution.
Erste Luftpostmarke der RSFSR 45 Rubel 1922 ungezähnt
Es handelt sich um eine Variante der 45 Rubel - Marke aus der Serie "5. Jahrestag der Oktoberrevolution" in veränderter Farbe, mit zusätzlichem roten Aufdruck eines Flugzeugumrisses. Sie wurde im Moskauer Postamt verkauft und war für die Bezahlung einer zusätzlichen Luftpostgebühr für Briefe auf der Luftlinie Moskau-Königsberg gedacht.
Sowjetunion CCCP 40 und 80 Kopeken 1930 Graf Zeppelin in Moskau Mi 390 + 391
Postkarte aufgegeben in Moskau am 10. 9. 1930 während der Russlandfahrt des Graf Zeppelin vom 9. bis 11. September 1930 mit russischem Zeppelin-Sonderstempel und Empfangsstempel vom 11. 9. in Friedrichshafen.
Sonderausgabe zur Philatelistischen Allunions-Ausstellung 1933 in Leningrad 15+30 und 35+70 Kopeken
Ursprünglich erschienen 1932 zur Philatelistischen Allunions-Ausstellung in Moskau im Museum der schönen Künste, wurden die Marken auf der Ausstellung in Leningrad ein Jahr später zum dreifachen Preis verkauft. Der Aufpreis wurde zur Deckung der Ausstellungskosten verwendet. Die Marken daher mit dreizeiligem roten Aufdruck Ленинград 1933 г. und die Wertangabe.
Ausgabe vom 3. November 1933 5, 10 und 20 Kopeken Stratosphärenflug
Am 30. September 1933 stieg in Moskau der Ballon “CCCP–1” auf, an Bord waren der Kommandant Georgij Prokofiew, Konstrukteur Konstantin Godunow und der Luftfahrer Ernst Birnbaum. Mit dem Stratosphärenballon stellten sie einen neuen Höhenrekord von 18.500 Metern auf. Die Briefmarken zeigen den Ballon über der Silhouette von Moskau.
10 Kopeken und die seltenere 15 Kopeken - Marke 1935 aus dem Satz zur geplanten 3. internationalen Spartakiade in Moskau 1933.
Ursprünglich als Gegenveranstaltung zur Olympiade Hitler-Deutschlands 1936 gedacht, wurde nach organisatorischen Problemen und Verzögerungen beim Stadionbau die Veranstaltung 1934 endgültig abgesagt.
Die Briefmarken Russlands werden auch unter den Kürzeln CCCP (kyrillisch) bzw. SSSR (latinisiert) und UdSSR für Sowjetunion geführt.
Das Sammelgebiet Russland kann unterteilt werden in:
- Zarenreich (bis 1917), einschließlich Nebengebiete
- RSFSR 1918-1923
- Sowjetunion einschließlich Nebengebiete 1924-1991
- Russische Föderation (ab 1991)
- Ukraine/Ukrainische SSR 1918-1923, Ukraine Republik ab 1991
- GUS und Nachfolgestaaten UdSSR ab 1991
Die russische Philatelie wartet mit vielen Besonderheiten auf. So gibt es zahlreiche Briefmarken-Blockausgaben in gezähnter und ungezähnter Version. Hier der seltene Block 11b postfrisch mit 4 x 1 Rubel ungezähnt zum 25 jährigen Todestag Lenins, der das Lenin Mausoleum zeigt und die Jahresangaben 1924-1949. Das Format ist 175 x 132 mm.
Die russische Briefmarkengeschichte ist reich an Ausgaben zum Thema Astrophilatelie und Weltraumpost. Es gibt zahlreiche echt gelaufene und von Kosmonauten signierte Briefe, die mit Sojus-Raumschiffen geflogen sind und zum Beispiel von der Raumstation Mir aus aufgegeben wurden.
Sowjetunion Block 218 Juri Gagarin
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