Die Briefmarken der Freien Stadt Danzig
Danzig 2,50 Mark 1920 Berliner Aufdruck
Nach Ende des 1. Weltkrieges wurde der überwiegend deutschsprachigen Stadt Danzig im Versailler Vertrag der Sonderstatus einer freien Stadt unter dem Schutz des Völkerbundes zugestanden. Zusammen mit den Nachbarorten Zoppot, Praust, Tiegenhof und Neuteich war so am 10. Januar 1920 ein teilsouveräner, selbstständiger Freistaat entstanden. In der alten deutschen Hansestadt behielt man trotz der Eigenständigkeit die Reichsmark als offizielle Währung. Wurden zu Beginn noch die gleichen Briefmarkenausgaben des Deutschen Reichs verwendet, wurde Danzig bald ein selbstständiges Postgebiet mit eigenen Markenausgaben. Da eigene Briefmarken nicht sofort verfügbar waren, entschied man sich für die vorläufige Verwendung der reichsdeutschen Dauerserienmarken "Germania" und versah diese mit dem nachträglichen Aufdruck "Danzig". Da die Herstellung der Briefmarken in der Reichsdruckerei in Berlin erfolgte, werden diese Marken auch als "Berliner Aufdrucke" bezeichnet.
Aufgrund der Einführung neuer Portostufen, benötigte man bald weitere Briefmarken. Anläßlich der Proklamation der freien Stadt Danzig am 15. November 1920 erschienen am 31. Januar 1921 mit dem sogenannten "Koggensatz" endlich die eigenen Briefmarken.
Erste Danzig Briefmarke aus dem Koggensatz 1921
Der Beginn der bald galoppierenden Inflation Anfang der 1920er Jahre führte zu immer höheren Portostufen. Wie im deutschen Reich wurden Marken mit Millionenwerten ausgegeben. Zur Konsolidierung der Landeswährung führte die Bank von Danzig am 20. Oktober 1923 den Danziger Gulden ein, der an das britische Pfund gekoppelt war. Der Gulden war in 100 Pfennig unterteilt, 25 Gulden entsprachen einem britischen Pfund. 1931 wurde der Danziger Gulden abgewertet und an den polnischen Złoty angeglichen. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und dem darauf folgenden Anschluß an das Deutsche Reich, wurde der Danziger Gulden wurde am 15. Oktober 1939 abgeschafft und durch die Reichsmark ersetzt. Mit dem Ende der freien Stadt Danzig endet auch seine Briefmarkengeschichte. In der Zeit von 1920 bis 1939 sind insgesamt 308 verschiedene Freimarken sowie weitere Dienst- und Portomarken erschienen, die Danzig zu einem interessanten Sammelgebiet machen.
Danzig 3 Gulden auf 1000000 Überdruck 1923
Obwohl aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages für den Flugverkehr im Deutschen Reich und auch Danzig noch zahlreiche Restriktionen galten, wurden schon 1920 die ersten Danziger Luftpostmarken herausgegeben. Es handelt sich auch hier um Germania-Marken mit Überdruck in Gestalt eines Doppeldeckerflugzeuges bzw. eines stilisierten Posthorns mit Flügeln. Die ersten eigenen Flugpostmarken erschienen am 3. Mai 1922.
Danzig Flugpostmarke 10 Pfennig 1924
Danzig 40 + 20 Pf Winterhilfswerk 1936
Die letzten Briefmarken der freien Stadt Danzig "Deutsche Ärzte und Naturforscher" sind in einem modernen Design gestaltet. Der aus drei Marken bestehende Satz erschien in einer Auflage von 650000 Stück.
Danzig Briefmarke 1939 Röntgen
Zeppelinbrief ab Danzig anläßlich der internationalen Luftpostausstellung Luposta 1932
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